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Homeoffice: Unfall versichert?
Was beim Homeoffice auf jeden Fall wegfällt, ist der Weg zum Arbeitsplatz. Auf dem wären Sie als Arbeitnehmer*in allerdings gegen Unfälle versichert. Was bedeutet das nun für Sie, wenn Sie in Ihrem eigenen Heim morgens auf dem Weg zur Arbeitsaufnahme stürzen und sich verletzen? Ist das dann ein Arbeitsunfall oder nicht?
In dieser Frage klagte ein Gebietsverkaufsleiter im Außendienst, der auf dem Weg zur Arbeitsaufnahme vom Schlafzimmer ins eigene Büro in der Etage darunter auf der Treppe ausgerutscht war und sich einen Brustwirbel gebrochen hatte. Die Berufsgenossenschaft lehnte Leistungen ab, weil ihrer Ansicht nach der Unfallversicherungsschutz in einer Privatwohnung erst mit Erreichen des häuslichen Arbeitszimmers beginne.
Das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel entschied in der Revision: Beschäftigte, die auf dem morgendlichen erstmaligen Weg ins Homeoffice stürzen, sind durch die gesetzliche Unfallversicherung geschützt. Die Benutzung der Treppe habe allein der erstmaligen Arbeitsaufnahme gedient und sei deshalb als Verrichtung im Interesse des Arbeitgebers als Betriebsweg versichert. (A.: B 2 U 4/21 R)
Vorhergegangen war ein Urteil des Sozialgerichtes Aachen, das den Weg vom Bett ins Homeoffice ebenfalls als versicherten Betriebsweg ansah. Das Landesgericht Nordrhein-Westfalen dagegen beurteilte ihn als „unversicherte Vorbereitungshandlung“, die der eigentlich versicherten Tätigkeit vorausgehe.
Mit seiner Revision rügte der Kläger eine Verletzung des materiellen Rechts. In Anbetracht der Pandemielage arbeiten derzeit viele Menschen im Homeoffice, die hierdurch hinsichtlich des gesetzlichen Unfallversicherungsschutzes schlechter dastünden als Arbeitnehmer*innen im Betrieb. Daher müsse es sich auch beim Weg zur erstmaligen Tätigkeitsaufnahme im Homeoffice um einen versicherten Betriebsweg handeln.
Der 2. Senat des BSG bestätigte zuletzt die Entscheidung des Sozialgerichtes.
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